Das Theaterstück „Heimkehr ohne Rückkehr“, das am BG Babenbergerring uraufgeführt wurde, greift gezielt die Inhalte des Sagenkreises der „Nostoi“ auf, der Heimfahrten der Helden des trojanischen Kriegs. Bereits im Prolog wird die moderne und dramatische Neufassung der „Nostoi“ mit drei Handlungssträngen angedeutet, die sich um die Heimkehrer Menelaos, Agamemnon und Odysseus sowie deren Ehefrauen drehen.
Im Verlauf des Stücks wird Tragisches im Sinne des antiken griechischen Theaters dargestellt: geprägte Menschen, ungelöste Konflikte und brutale Morde. Odysseus findet zwar nach langen Irrfahrten zu seiner treuen Penelope zurück, was als Happy End verstanden werden kann, doch zuvor wird Agamemnon von seiner Frau Klytaimnestra ermordet, und Menelaos tötet Helena – ein unerwarteter Moment, der das Publikum überrascht und erschüttert zurückließ.
Das Stück wurde einmal am Abend und einmal am Vormittag für andere Schulen aufgeführt. Der Andrang war so groß, dass die Vormittagsvorstellung ausgebucht war – ein klarer Beweis für das Interesse und die Begeisterung an antiken Stoffen.
Diese Inszenierung wurde vollständig von Schüler*innen umgesetzt und beeindruckte durch ihre herausragende Qualität: sorgfältig gestaltete Requisiten, ein feines Bühnenbild, starke Texte mit Anklängen an die griechischen Tragödien und Chorlieder, die die Zuschauerinnen zum Nachdenken brachten. Die Aufführung verband auf beeindruckende Weise Tragik und Humor und regte auf direkte und indirekte Weise dazu an, über die moralischen und erzählerischen Entscheidungen zu reflektieren.
Diese Darbietung war ein außergewöhnlich gelungenes Beispiel für modernes Schultheater, das den Geist des antiken Theaters aufleben ließ und zugleich originelle Ideen einbrachte.